Wie motiviert man Kinder richtig? Wie sollte sich ein Trainer verhalten? Wie sieht „der“ Traumtrainer aus oder wie ein „Negativ-Trainer“? Wie stellt man einen ersten Kontakt her und wie bleiben die Kinder dann auch im Verein? Was heißt „Kind sein“? Wie kommuniziert man richtig? Und welche Herausforderungen werden im Training an ein Kind und an den Trainer gestellt? Welche Erwartungen werden an den Trainer und von dem Trainer gestellt?

Dies alles und noch vieles mehr waren Themen bei der Kinder- und Jugendtrainerausbildung (KJTA) am 12./13. September in Vöhringen.
Neben dem theoretischen Teil, indem neben oben gestellten Fragen auch die Trainerstruktur des DTTB erklärt wurde, gab es auch einen praktischen Teil.
Zuerst einmal wechselten wir die Perspektive - wir knieten oder setzten uns auf den Boden und nahmen den Schläger in die schwächere Hand und versuchten so einen Anfänger zu simulieren. Trotz unseren Erfahrungen, z.B. beim Sprungverhalten des Balles, fiel es uns schwer auch nur ein paar mal zu kontern. Nachdem uns allen bewusst wurde, auf was wir alles achten müssen liesen sich die 10 Teilnehmer verschiedene Aufwärmübungen in Gruppen zu den Themen Ballgewöhnung, Sprintspiel, Ballspiel, Gleichgewichtsspiel und Staffelspiel einfallen.
„Gebt den Übungen spannende Namen, auch wenn es eigentlich dieselben bleiben“, forderte Dozentin Angelika Thanner vom DTTB auf und so entstanden Spiele mit den verrückt klingenden Namen „Vulkane stopfen“, „Ballbomber“, „Kampf durch den Dschungel“, „Die Diener des Königs“ und viele mehr.

Am Sonntag überlegten wir uns in Kleingruppen dann verschiedene Rückschlagspiele, die aber erstmal nicht so viel mit einem Tischtennisschläger, einem Tischtennisball und einer Tischtennisplatte zu tun haben sollten. Man sollte sich dabei einer Art Baukasten bedienen und aus einer großen Auswahl mitgebrachter Schlag-, Fang- und Fluggeräte einen Parcour, einen Wettkampf oder eine Pärchenübung kreieren.
Da an diesem Tag die 7-jährigen Zwillinge Ben und Jan mit ihrem Opa in der angrenzenden Wirtschaft waren, wurden diese kurzerhand „ausgeborgt“ und durften die Spiele testen und bewerten.
Nach einer stärkenden Mahlzeit sollten wir uns dann verschiedene Übungen für die Altersgruppe 5-7 Jahre und die Altersgruppe 8-9 Jahre überlegen, die das Ballgefühl mit TT-Schläger und TT-Ball trainieren, aber ansonsten noch nichts mit Tischtennis zu tun haben.
Auch hier waren alle Teilnehmer sehr kreativ und sicherlich werden auch einige der Übungen in den nächsten Trainingseinheiten auftauchen.

Fazit: Für eine solch tolle und dazu kostenlose Veranstaltung waren es leider viel zu wenig Teilnehmer. Ich kann jedem Trainer oder auch Spieler, der im Jugendtraining mithelfen möchte, nur empfehlen, die KJTA zu besuchen und die Vorschläge die man erarbeitet zu nutzen, um das Jugendtraining attraktiver zu gestalten.

 

Die Ulmer Teilnehmer beim Lehrgang in Vöhringen.

 

[Text und Foto: N. Kiessling]