Am vergangenen Samstag fanden in Illertissen und weiteren Hallen im Verbandsgebiet verschiedene Relegationsausspielungen statt, hier die Nachberichterstattung mit den beteiligten Mannschaften aus dem Ulmer Bezirk.
Aufstieg in die Bezirksliga:
Runde 1 SC Berg gegen TSV Holzheim II 9:4
Runde 2 TTC Senden-Höll gegen TSV Holzheim II 9:4
Runde 3 SC Berg gegen TTC Senden-Höll 9:4
Ein 9:4-Festival gab es in der Relegation zwischen Berg, Holzheim und Senden-Höll. Der SC Berg setzte sich hier relativ deutlich zwei Mal durch im Gesamtergebnis, auch wenn es zahlreiche hauchdünne Entscheidungen in allen drei Spielen gab. Die ohnehin mit wenig Ambitionen auf die Bezirksliga angetretenen Holzheimer hatten den geringsten Druck, verkauften sich auch teuer mit Edeljoker Tobias Metzger, Moritz Burger war auch der stärkste Spieler dieser 3 Teams und gewann etwas überraschend sowohl gegen Bergs Spitzenspieler Thomas Maier und auch gegen Senden-Hölls Dominic Lübche (den meisten sicherlich etwas besser bekannt als ehemals Wrba). Im Kollektiv reichte es aber dann nicht ganz für die zweite Holzheimer Manschaft. Im "Finale" um 18 Uhr Berg gegen Senden-Höll setzten sich die "jungen Wilden" aus Berg dann durch und dürfen in die Bezirksliga, was sicherlich für das bis auf wenige Ausnahmen sehr junge Team einen großen Gewinn darstellt.
Aufstieg in die Bezirksklasse Gr. 1:
Runde 1 SV Thalfingen gegen TTC Witzighausen 9:0 nicht angetreten
Runde 2 TSF Ludwigsfeld II gegen TTC Witzighausen 9:0 nicht angetreten
Runde 3 SV Thalfingen gegen TSF Ludwigsfeld II 4:9
Da Witzighausen als 2. der Kreisliga A Gr. 1 auf die Relegationsspiele verzichtet hat, gab es um 18 Uhr nur ein Endspiel um die Bezirksklasse Gr. 1 zwischen Thalfingen und Ludwigfelds 2. Garde. Hier setzte sich Ludwigsfeld, im Vorfeld sicher leicht favorisiert, mit dem häufigsten Ergebnis an diesem Tag, 9:4, durch. Somit dürfen sie auch in der BK Gr. 1 verbleiben.
Aufstieg in die Bezirksklasse Gr. 2:
Runde 1 Sport-Club Bach gegen TSV Laichingen 0:9
Runde 2 TV Merklingen gegen Sport-Club Bach 8:8
Runde 3 TSV Laichingen gegen TV Merklingen 9:5
Die Laichinger kristallisierten sich früh als bestes Team dieser 3er Ausspielung heraus durch einen in dieser Höhe sicherlich unerwarteten Erfolg über den SC Bach, die in zwei Stunden Spielzeit nur einen fünften Satz erreichten und hier echte Siegchancen hatten. Gegen Merklingen lief es dann für Bach besser und man erreichte gegen das Bezirksklassenteam von der Alb ein gerechtes 8:8-Unentschieden. Merklingen wendete hier im Abschlussdoppel nach 1:2-Satzrückstand die Gesamtniederlage gerade noch so ab. Laichingen setzte aber trotz der recht langen Pause ihre gute Form auch gegen Merklingen fort und gewann mit 9:5, was zum Aufstieg in die BK Gr. 2 berechtigt, während Merklingen wohl absteigt.
Aufstieg in die Landesliga Gr. 4:
Runde 1 SC Lehr gegen SV Amtzell II 2:9
Runde 2 TSV Herrlingen gegen SC Lehr 3:9
Runde 3 TSV Herrlingen gegen SV Amtzell II 1:9
Mit einem Paukenschlag begann diese Ausspielung um 10 Uhr beim Tabellenzweiten der Landesklasse Gr. 7 Lehr gegen den Zweiten der Gr. 8 Amtzell II. Nach einer 2:1-Doppelführung gewann Lehr kein Einzel mehr, was so sicherlich überraschend und für Lehr nach verlustpunktfreier Rückrunde auch sicherlich recht enttäuschend war. Die Amtzeller mit der weitesten Anreise aber auch einigen Schlachtenbummlern im Gepäck hatten natürlich beste Laune und das ohne ihre nominelle Nummer 1 Matthias Bädicker. Der 8. der Landesliga Herrlingen musste die beiden Spiele mit zahlreichen Ersatzgestellungen aus teils deutlich tiefer spielenden Mannschaften bestreiten, hier gab es immer wieder das ein oder andere knappe Ergebnis, aber wirkliche Erfolgschancen hatte das Team in beiden Partien natürlich so nicht. Was diese Endplatzierungen 1. Amtzell II, 2. Lehr und 3. Herrlingen nun wert sind wird sich zeigen, da es in den oberen Ligen schon einiges an Bewegung zu geben scheint.
Aufstieg in die Landesklasse Gr. 7:
Runde 1 SSV Ulm 1846 III gegen SC Staig III 9:5
Um 14 Uhr in Illertisser Haller fand die einzige Partie um einen Platz in der LK Gr. 7 statt, nachdem Hüttlingen als 2. der BL Ostalb nicht antrat. Sowohl Staig als auch Ulm hatte eine gute Mischung aus erfahrenen Kräften als auch "jungen Wilden" mit dabei, etwas erfolgreicher gestaltete dieses auf dem Papier doch recht ausgeglichene Match die 3. Garde des SSV mit 9:5. Nach einem Blitzstart in den Doppeln konnte dieser Vorsprung bis zum Schluss gehalten werden und der Nichabstieg vom SSV als 8. der Landesklasse Gr. 7 realisiert werden.
überregionale Teams, die nicht in Illertissen spielten:
Die erste Mannschaft des TSV Herrlingen spielte bei den Damen um den Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg in Ketsch. Los ging um 14 Uhr gegen die Mannschaft aus Weinheim-West, die bereits ein spannendes 5:5 gegen Weinheim-West hinter sich hatte und somit gut eingespielt war. Herrlinger erwischte leider einen klassischen Kaltstart und lag 0:5 hinten, ehe man eine doch kuriose Aufholjagd startete, die mit einem 5:5 belohnt wurde. Viel spannender hätte es somit vor dem letzten Spiel des Tages Herrlingen gegen Weinheim-West somit nicht sein können. Hier setzte man den Lauf ohne Niederlagen fort und ging mit 3:0 gegen Weinheim in Front. Diese schlugen aber stark zurück und gewannen alle sieben nachfolgenden Einzel, ein wirklich kurioser Verlauf in diesen beiden Partien mit Herrlingen, der somit leider in Platz 3 der Ausspielung und ohne einen Oberligaplatz mündete.
Das stärkste Herrenteam des Bezirks Ulm, der SC Staig, ging um 10 Uhr in Kirchheim gegen den Gastgeber VfL Kirchheim I an den Tisch, nachdem man sich in der Verbandsoberliga schon dem 2. Team gegenüber sah am letzten Spieltag. Nach zwei knapp verlaufenden Eingangsdoppeln und 1:1 Zwischenstand, Dominik Keller spielte die Doppel und Thomas Huber die Einzel an diesem Tag für das zwangsläufig dezimierte Staiger Team, das nur zu 4. antreten "durfte", nachdem in der Verbandsoberliga im normalen 6er-Bundessystem gespielt wurde, war Kirchheim das etwas bessere Team in den Einzeln. Gerd Richter steuerte wie gewohnt zwar seine Punkte an diesem Tag bei, der ehemalige Staiger Michael Roll überzeugte aber im Kirchheimer Dress im hinteren Paarkreuz vollends und machte es seinen früheren Kollegen sehr schwer. Mit dieser knappen Niederlage, die es zu verdauen galt, ging es zeitnah weiter gegen Ettlingen, das mit einem etwas überraschenden 0:2-Rückstand nach den beiden Doppeln denkbar schlecht begann. Staig erkämpfte sich zwar noch ein Unentschieden, es war schon vor dem 18-Uhr-Spiel Ettlingen gegen Kirchheim klar, dass es so nicht zu Platz 1 reichen kann. Nachdem Kirchheim die Ettlinger deutlicher mit 7:3 in die Schranken wies als zuvor noch die Staiger, wurde es am Ende zumindest noch Rang 2 aufgrund zwei Spielen besser als Ettlingen, mal sehen was dieser noch wert sein wird.
Es wundert keinen mehr, was Ulms erstes Team jedes Woche für Marathonspiele abreißt, das ist wirklich schon fast grotesk, dass auch die Relegation nichts für schwache Nerven werden würde. So war es auch kein Wunder mehr, dass alle Spiele zwischen Ulm, Böblingen und Oberbrüden ins Schlussdoppel über die maximale Distanz gingen und teils dramatisch endeten. Nach einem fast 5-stündigen Fight zwischen dem 9:7-Sieger Böblingen gegen Oberbrüden verzögerte sich Ulms erster Auftritt gegen Oberbrüden natürlich deutlich. Mit 32:32 Sätzen fand diese Partie ein gerechtes Ende mit dem 8:8 nach weit über 4 Stunden, so hing alles am letzten Spiel gegen Böblingen. Ulm war hier sicherlich leichter Außenseiter, mit einer starken Teamleistung kam man aber mit einer 8:7-Führung und bis dato klar besseren Sätzen verdient ins Schlussdoppel, wo man ein 3:1 und somit ein 9:7 errang. Somit war Platz 1 in dieser Relegation und ein nach so vielen ausgefochtenen Großkämpfen in der Punktrunde ein sicherlich auch weiterhin verdienter Platz in der Verbandsoberliga für die Ulmer reserviert.
Als ziemlich klarer Außenseiter ging die zweite Staiger Mannschaft als Landesligazweiter in die Relegation um die Verbandsliga Süd. Hier waren Schönmünzach und Metzingen erwartungsgemäß eine Nummer zu groß und Staig verlor hier 9:3 gegen Schönmünzach und 9:2 gegen Metzingen. Da sich die Konkurrenz mit 8:8 trennte war Staig somit das Zünglein an der Waage zugunsten von Metzingen wegen diesem einen Spiel in der Endabrechnung besser.
Wenn es noch einen Beleg brauchte, welchen Mehrwert diese Relegationsspiele für den Bezirk und Verband gesamtheitlich betrachtet bringen, dann wird man sich sicherlich an die Relegation 2024 zurückerinnern.