Aufgrund eines Wasserrohrbruchs in heimischer Halle hat die Bundesliga-Mannschaft der TTF Liebherr Ochsenhausen eine vorübergehende Heimat gefunden und die lautet nicht Biberach wie man vielleicht erwarten könnte, sondern Ehingen. Somit ging am Sonntag in unserem Bezirk ein TTBL-Spiel über die Bühne und dazu noch ein hochklassiges und extrem spannendes vor knapp 300 Zuschauern.
Ochsenhausen hatte sich vor Saisonstart noch einmal deutlich verstärkt und gehört nun neben Düsseldorf ganz klar zum Titelanwärter Nummer 1. Die beiden Topspieler Simon Gauzy und Hugo Calderano konnten gehalten werden und gehören als Weltranglisten 13. und 9. zu den besten Spielern unseres Planeten, dahinter hat man nun den erfahrenen Stefan Fegerl und einen wahren Kracher verpflichten können mit dem Südkoreaner Jang Woojin, der kürzlich die Chinesen Xu Xin und Liang Jingkun sogar deutlich besiegen konnte. Das Quintett komplettiert der bereits gut bekannte Jakub Dyjas aus Polen.
Der Start in die Partie gegen den ASV Grünwettersbach missglückte allerdings völlig, da Gauzy eine sehr überraschende 1:3-Niederlage gegen Penholderspieler Dang Qiu hinnehmen musste. Auch der deutsche Nationalspieler Ricardo Walther auf Seiten der Gäste wusste zu überzeugen und schlug Fegerl nervenstark im Entscheidungsdurchgang, sodass ein 0:2-Rückstand zur 15 minütigen Pause Bestand hatte, bis dahin fehlte Brasiliens Topmann Hugo Calderano schmerzlich. Nach der Pause schlug Dyjas das Urgestein aus Slowenien Bojan Tokic allerdings recht deutlich und verkürzte so auf 1:2. Die beiden Topspieler Gauzy und Walther zeigten nun wieder Tischtennis auf allerhöchstem Niveau, besonders die Rückhand des Deutschen in den Rallies war immer wieder eine Augenweide. Der Franzose konnte allerdings seine zweite Niederlage ganz knapp abwehren und mit 12:10 im fünften Satz triumphieren. Damit war der Weg frei für das Entscheidungsdoppel, das nun ab dieser Saison bei 2:2 gespielt wird und in dem die Nummer 1, die bereits zwei Einzel gespielt hat, nicht mehr eingesetzt werden darf.
Es entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, wo Fegerl auf Seiten der Ochsen und Qiu bei den Gästen die Zugpferde waren, ihre Doppelpartner Dyjas und Tokic waren hier eindeutig als Schwachstellen auszumachen. Grünwettersbach war bereits im fünften Satz auf der Siegerstraße, eine Fehlerserie von Tokic ermöglichte aber noch den knappen Sieg für die Gastgeber, deren Saisonstart damit doch glückte.
Jakub Dyjas (links) und Stefan Fegerl retteten bei der Rückkehr des Doppels in Deutschlands höchster Spielklasse den Favoriten vor einer Auftaktpleite.
Text: S. Staudenecker Bild: H. Raaf